...und kein Ende in Sicht: Kopenhagen

Auch dieses Jahr hat Elisa Yvonne und mich wieder zu einer Städtereise eingeladen. Leider war das traditionelle Vierergespann dieses Jahr nicht komplett, Grossmami hat Kopenhagen schon zur Genüge gesehen und wollte nicht mitkommen. Ich hoffe, wir finden für nächstes Jahr wieder eine Destination, die alle anzieht!

Kopenhagen gefiel mir sehr gut, es ist eine angenehme Stadt. Überhaupt keine Grossstadt, keine Hektik, kein Smog, dafür schöne Häuser, saubere Strassen und viele Kinder. Soweit alles, wie man sich den Norden vorstellt. Auch die Einrichtungshäuser und Küchenläden sind dicht gestreut, wie es das Klischee will. Doch wenn man ein bisschen unter die Oberfläche schaut, ist doch nicht alles so perfekt. Zum Beispiel sind die Züge offenbar immer verspätet, viel schlimmer als bei uns.

Dafür hat Kopenhagen kulturell einiges zu bieten. Wir haben uns vor allem auf moderne Kunst einerseits und die Wikinger andererseits konzentriert. In beiden Bereichen bietet Kopenhagen und sein Umland erstklassige Museen. Doch auch die Vergnügungen kamen nicht zu kurz, denn mitten in der Stadt liegt der Vergnügungspark Tivoli mit Achterbahnen, Restaurants und Theatern. Yvonne und ich konnten am Abend sogar ein Konzert der Kaiser Chiefs, einer recht bekannten Rockband, besuchen. Die Ambiance war durch die vielen Erwachsenen deutlich anders als an einem Openair, aber die Band war wirklich super.

Während unseres Aufenthalts fand die Eröffnung der World Out Games 2009 statt. Das ist eine riesige Zusammenkunft der Homo-, Bi- und Transsexuellen, die mit Sport, Spielen und einer Menschenrechtskonferenz während zwei Wochen auf sich aufmerksam machen und sich vernetzen. Die Eröffnung war ein abendfüllendes Spektakel mit Tanz, Akrobatik, Musik und dem Einmarsch der Teilnehmer aus der ganzen Welt. Die Anzahl Gäste aus den verschiedenen Ländern war sehr interessant, Yvonne und ich hatten zum Glück einen Abfalleimer gefunden, auf dem wir stehen konnten, sonst hätten wir nichts gesehen. Mitten in einem Act mit Lichtshow strahlten auf einmal alle Scheinwerfer über das Publikum hinweg und es leuchteten Abertausende von Edelsteinen in den Lichtkegeln. Alle schauten nach oben und machten Ah, es war ein Moment des sprachlosen Staunens. Zwei Sekunden später hörte man ein lautes Ih, das aus der Menge aufstieg - die Perlen waren so richtig grosse, dicke Regentropfen. Doch das ist ganz normal für Kopenhagen, es regnet hier jeden Tag mindestens ein Mal. Meistens schien vorher und nachher wieder die Sonne.