Vera's Old Posts's blog

Die letzte Ferienwoche habe ich mit Pä und seinen Studienkollegen in Spanien verbracht. Wir fuhren mit dem Nachtzug nach Girona und dann mit einem Bus nach Platja d'Aro. Der Zeltplatz Cala Sa Cova liegt direkt an einer wunderschönen Bucht, ein richtiges Bijou. 50m weiter, aber durch Felsen abgetrennt, der lange Touristenstrand mit Hotelkomplexen. Wir haben eine super Woche mit vielen Spielen, feinem auf zwei Bunsenbrennern gekochtem Essen und viel Entspannung verbracht, eine perfekte Vorbereitung auf den Studienbeginn!

Auch dieses Jahr hat Elisa Yvonne und mich wieder zu einer Städtereise eingeladen. Leider war das traditionelle Vierergespann dieses Jahr nicht komplett, Grossmami hat Kopenhagen schon zur Genüge gesehen und wollte nicht mitkommen. Ich hoffe, wir finden für nächstes Jahr wieder eine Destination, die alle anzieht!

...sind eine lange Zeit. Ich habe die langen Semesterferien in vollen Zügen genossen. Nach den zwei Wochen Prüfungsvorbereitungszeit Anfangs Juni schrieb ich meine vier schriftlichen Examen. Die Noten des ersten Jahres sind wichtig, da sie entscheiden, welche Destinationen man für einen Austausch im dritten Jahr auswählen darf. Mit meinem Schnitt von 5.58 steht mir also die ganze Welt offen!

Das Konzert lief super, es war ausverkauft! Es war ein super Erlebnis, ein solch imposantes und schmissiges Werk aufzuführen. Doch wir gönnen uns keine Pause, schon haben wir mit der 2. Sinfonie ("Auferstehungssinfonie") Mahlers begonnen. Obwohl wir nur knapp acht Minuten ganz am Ende singen, ist es sehr anspruchsvoll. Die Musik gefällt mir sehr gut, es ist beeindruckend, wie Mahler die existentiellen Zweifel über Tod, Gott und ein Leben nach dem Tod in Musik fasst.

Brügge, auch das Venedig des Nordens genannt, ist ein wunderbar romantisches Städtchen nur eine Stunde von Brüssel entfernt. Auch hier waren wir als Touristen fast alleine, wir fanden uns alle gezwungenermassen wieder im gleichen Restaurant, um "warme Wafels" zu essen. Die Kanäle waren zugefroren, was der Stadt einen besonders ruhigen Charme verlieh. So konnten nur die Kutschen zirkulieren, eine Bootsfahrt werde ich im Sommer sicher einmal machen. Viele Museen waren geschlossen, so konnten wir die grossen flämischen Meister (die auf Französisch "les primitifs flamands" heissen) aus der Umgebung nicht bestaunen. Dafür entdeckte ich nebenan ein Museum mit Bildern von Frank Brangwyn (1867-1956), die mir sehr gut gefielen. Beeindruckend waren die unterschiedlichen Techniken, die er alle beherrscht hat. Er hat sogar Möbel und Teppiche gemacht!

Brüssel hat mir ausserordentlich gut gefallen, obwohl wir natürlich komplett neben der Saison waren. Es ist eine angenehme Stadt, die weder hektisch noch verschmutzt oder unsympathisch wirkt. Wahrscheinlich sind die Strassen im Sommer schon vollgestopft mit Touristen, besonders während der Zeit des gigantischen Blumenteppichs auf dem grossen Platz, den ich aber trotzdem einmal sehen möchte. Das Erstaunlichste für uns Schweizer waren die Chocolatiers an allen Ecken und Enden. Offenbar haben die Belgier das Gefühl, Schokolade sei eine ihrer Spezialitäten!

Ich bin zurück von Brüssel, es war super! In diesem Eintrag schreibe ich über "nos amis belges". Der Universitätschor von Louvain-la-Neuve besteht erst seit 4 Jahren, was sich auch in fehlender Struktur und Organisation bemerkbar gemacht hat. Alle Beteiligten kamen, wann es ihnen passte, oder auch nicht. So waren wir erst für die Hauptprobe vollständig. Auch die musikalische Qualität hat uns ziemlich erschreckt, offenbar waren die Carmina Burana wirklich am oberen Limit ihrer Möglichkeiten.

Nach 14 Wochen Semester ohne Unterbruch habe ich mich riesig auf die Winterferien gefreut. Zuerst habe ich natürlich diverse Weihnachtsgeschenke gebastelt und ging dann mit Päs Familie und einer befreundeten Familie für ein paar Tage nach Äschi ob Spiez. Dort haben diese Freunde ein schnusiges Häuschen mit wunderbarem Blick über den See und auf die Berge. Wir fuhren bei super Bedingungen in Adelboden Ski und feierten zusammen Silvester. Im neuen Jahr gings dann so richtig ans Lernen, ich hatte zwei Prüfungen vorzubereiten.

Ich wünsche allen meinen lieben Blog-Lesern ein super 2009!
auf Japanisch: 明けまして おめでとう ございます。 "akemashite omedetoo-gozaimasu" bedeutet so viel wie frohes neues Jahr:
das Verb akeru bedeutet “der Tag bricht an”
omedetoo braucht man, um jemandem zu gratulieren
gozaimasu drückt Höflichkeit aus
Wörtlich gratuliert man also höflich zum (ersten) Sonnenaufgang.

Dies ist ein Nachruf auf mein geliebtes altmodisches Cilo-Velo, das mir vor einigen Wochen gestohlen wurde. Auch nach mehreren Stunden fühlte sich mein Hinterteil wohl darauf. Nachdem es mich bis ans Mittelmeer getragen hat und mit mir Entdeckungstouren durch Lausanne unternommen hat, verschwand es unter ungeklärten Umständen aus dem Velounterstand des Studiheims. Ich habe inzwischen von verschiedenen Seiten Geschichten über gestohlene Velos gehört, offenbar ist Lausanne in dieser Beziehung sehr unsicher. Hoffentlich findet es die Polizei wieder!

Dieses Wochenende lernte ich ein neues Chormitglied kennen. Wir haben die meiste Zeit zusammen verbracht, sie ist super! Sie hat ebenfalls Informatik studiert und dann während 2 Jahren in Japan gelebt. Nach dem Master arbeitete sie ein Jahr bei Mitsubishi und fand danach eine Anstellung in der schweiz. Botschaft. Alles beginnt am 1. April: Vorlesungen wie Anstellungen (Kündigungen sind immer noch tabu). Deshalb finden alle Tätigkeiten im Jahresrhythmus statt.

Eine Freundin aus dem Chor studiert Germanistik. Kürzlich erzählte ich ihr von meiner grossen Bewunderung für Schilllers Kabale und Liebe. Die grösste Blamage meiner Schulkarriere verdanke ich diesem Buch: Im Deutsch hielt ich einmal einen Vortrag darüber, der eigentlich 20 Minuten hätte dauern sollen. Ich behandelte alle Textstellen, die mir wichtig erschienen, und schöpfte aus dem Vollen (ich hatte mir keine Notizen gemacht, ich wusste, was ich sagen wollte).

Der Chor und ich verbrachten das letzte Wochenende in Vaumarcus am Neuenburgersee. Wir sind musikalisch weitergekommen, müssen aber (optimalerweise) das ganze Werk auswendig können. Die Carmina sind einfach genial, es macht sehr viel Freude! Besonders gefällt mir die Taberna, die nur von den Herren gesungen wird, sie ist so voller Energie. Wir hatten auch eine Konferenz mit einem Professor der UNIL, der uns etwas über die mittelalterlichen Carmina und über Orff selbst erzählt hat. Es war interessant, Orff als Erben Stravinskys zu sehen: obwohl man es beim Zuhören nicht unbedingt merkt, hat auch Orff die Metrik befreit, die Anzahl Schläge ändert zum Teil von Takt zu Takt.

Nun studiere ich schon seit sieben Wochen Informatik, das heisst ich bin genau in der Mitte des ersten Semesters. Es gefällt mir gut, wir haben viel mehr Vorlesungen, die wirklich ins Fachgebiet der Informatik gehören. In der Mathematik gehts viel besser, einerseits weil ich alles schon mal gehabt habe. Andererseits sind die Anforderungen auch deutlich geringer: hatte ich im Physik 2 Semester Algebra, konzentrieren wir uns nun auf die nötigsten Anwendungen und schliessen die Vorlesung schon nach einem Semester ab. Auch in der Analysis geht es nicht mehr um die Beweise, sondern darum, konkrete Aufgaben auszurechnen.

Nach einer neuen Dauerwelle und noch kürzerer Frisur verreisten Pä und ich für eine Woche ins Tessin. Sein Grossvater hat ein wunderschönes Rustico in Ronchini im Maggiatal, das wir benutzen durften. Wir haben viel gelesen, zusammen Computerspiele gespielt, fein gekocht, gebadet und gsünnelet. Neben den kleinen Abstechern nach Maggia zum Einkaufen haben wir einmal auch eine nachmittagfüllende Wanderung gemacht. Im Tessin gibt es wirklich wunderschöne Fleckchen.

Meine Schwester und ich werden jedes Jahr von Elisa auf eine Reise eingeladen, Grossmami ist auch mit von der Partie. Früher waren das Badeferien am Meer, so waren wir schon mehrere Male in Griechenland und Tunesien. Natürlich haben wir auch etwas vom allfälligen kulturhistorischen Angebot profitiert. Mit der Zeit wurde uns das Baden aber zu langweilig und wir entschieden uns für Städtereisen. Wir besichtigten Rom, kamen nach London, lernten Istanbul kennen und entdeckten diesen Sommer St. Petersburg.

In den ersten zwei Wochen der Semesterferien machten wir eine grosse Velotour. Mama, Yvonne und ich fuhren aus eigener Kraft von Lausanne bis ans Mittelmeer! Papi begleitete uns mit dem Auto, er besichtigte dabei so viele interessante Orte, dass er hin und wieder nach uns ankam. Trotzdem war es super, nicht alles Gepäck auf dem Velo transportieren zu müssen. Ausserdem luden wir die Velos auf dem Rückweg auf das Auto.

Nachdem ich den Sommer zu Hause verbringen durfte, zügelte ich am Montag wieder nach Lausanne. Die neue Adresse:
Véra Salvisberg
Ch. des Triaudes 5
1024 Ecublens VD

Die Prüfungen sind geschafft, der Erfolg wird wohl nicht überwältigend sein. Genaue Resultate habe ich aber noch nicht.
Letzten Montag habe ich gezügelt, über die Ferien wohne ich wieder zu Hause, anfangs September gehe ich dann ins Studienheim. Also bitte nicht mehr an meine Adresse bei Mme Coleman schreiben. Ich habe die Zeit dort sehr genossen, werde mich daran gewöhnen müssen, alleine zu wohnen. Auch die Aussicht wird mir fehlen, in den letzten schönen Wochen lernte ich viel auf dem Balkon, den ganzen See im Blick.

Gestern hatte ich meine erste Prüfung, lineare Algebra. Es war sehr schwierig. Da die Prüfungen sofort stattfinden (nicht wie früher am Ende der Semesterferien), haben wir keine Zeit, um das Semester ein bisschen zu verdauen und alles gründlich zu lernen. Ich freue mich, noch einmal ein Jahr Zeit zu haben, um auch die Details zu erfassen.

Der letzte Monat war ziemlich hektisch. Anfangs Mai haben wir unser Chorkonzert gehabt, es war ein voller Erfolg. Ich danke nochmals allen, die gekommen sind. Es ist ein wunderbares Erlebnis, als Teil eines Ganzen auf der Bühne zu stehen und zwei so imposante Werke aufzuführen. Die Messe in Es-Dur von Schubert ging zwar ein wenig unter neben der Dynamik und der Kraft von Mendelssohns erster Walpurgisnacht, ich hoffe aber, dass doch beide Stücke Gefallen fanden.

Der Frühling nähert sich doch langsam, die grossen Unterschiede zwischen der EPFL und der UNIL treten zu Tage. Wir leben in einem Betonkomplex, der durch einzelne Innenhöfe und Topfpflanzen spärlich begrünt wird. Da sieht die UNIL schon ganz anders aus: Sie haben ein Areal, das wohl etwa drei Mal so gross ist wie unseres, allerdings nicht mehr Gebäude. Folglich hats ganz viel Rasen, kleine Wäldchen, einen Fluss... Mit Sonnenschein und Vogelgezwitscher ists richtig idyllisch dort! Zur Atmosphäre tragen natürlich auch die Schafe und Esel bei, die sich ums Rasenmähen kümmern.

Seit ich in Lausanne bin, habe ich überhaupt keinen Sport mehr gemacht. Das ist vielleicht auch ein Grund, wieso ich so viel schlafe. Das ändert jetzt aber wieder, wir haben nämlich ein grosses Projekt: Mama, Y. und ich wollen mit dem Velo ans Mittelmeer fahren, Papi wird uns mit dem Auto begleiten und die Infrastruktur zur Verfügung stellen. Vorletztes Wochenende (es hat ausnahmsweise mal nicht geschneit) fuhr ich mit dem Velo nach Schwarzenburg (vom Spiegel aus, nicht von Lausanne :-) ), hat Spass gemacht!

So, meine zehn Tage Osterferien sind schon vorüber. Mein Labtop geht wieder einmal nicht mehr, ich bringe es am Montag in die Reparatur. Ein Leidensweg... Allerdings kann ich euch heute mein Konzert ankündigen! Am 6. und 7. Mai singen wir in der Kathedrale in Lausanne. Flyer: http://unil.ch/choeur

Keine Angst, ich habe keinen Ölscheich gefunden, der mich nur mit blonden Locken und untergewichtig heiraten will. Diese drei Titel sind unabhängig voneinander. Ich berichte Euch zuerst von einem E-Mail, indem uns Stipendien für ein Studium in Saudi-Arabien angeboten werden. Dann gehts es darum, wie ich meine Verdauung dazu bringen will, ihre Arbeit ordentlich zu verrichten. Als letztes kommt ein kleiner Wettbewerb, der meinen neuen Kopfschmuck, auch Wuschel genannt, betrifft.

Am Montag fing das neue Semester an. In den Ferien habe ich viel Analyse gemacht, jetzt komme ich wieder mit! Diese Woche war bisher noch nicht so streng, aber es zeichnet sich ein weiteres arbeitsreiches Semester ab. Wir haben neu ein Informatikprojekt, das sicher mehrere Stunden pro Woche in Anspruch nehmen wird. Wir müssen in Zweiergruppen arbeiten, was mir nicht besonders liegt. Immerhin bin ich mit einem coolen Freund im Team. Das Thema ist sehr spannend, wir müssen verschiedene Pendel simulieren, die zusätzlich noch gekoppelt werden können. Ausserdem wird die Chemievorlesung durch ein Praktikum ersetzt, das aber nur vier Wochen dauert.

An der EPFL gibt es eine Organisation namens Poseidon, die gute Preise für uns aushandelt und die über sie bestellten Laptops auch supportet. Für die Rabatte auf Lenovo-Geräte hat sie eine Partnerschaft mit rabais-étudiants.ch, Firma Satom IT&Learning Solutions. So habe ich am 26. August 2007 ein T61p der Firma Lenovo (ehemals IBM) bei Satom bestellt. Innerhalb einer Woche erhielten sie die Zahlung (Vorauszahlung!) und ich wurde benachrichtigt, das Laptop sei nun im Zustand "bestellt". Mein Freund hat genau das gleiche Modell zur gleichen Zeit bestellt.

Juhui, ich habe die Autoprüfung bestanden! Nun darf ich alleine fahren. Oder die Eltern nach einem Restaurantbesuch nach Hause chauffieren... Die Welt steht mir offen, ich bin mobil! Naja, jedenfalls solange Papi das Auto nicht braucht... :-) Ich bin froh, dass ich es geschafft habe. Nun sollte ich einfach nicht allzu sehr aus der Übung kommen!

Die meisten wissen es schon, aber ich möchte Euch alle auf den gleichen Stand bringen: mein Freund Pä hat sein Studium abgebrochen. Nach 11 Wochen hat er aufgehört, Materialwissenschaften zu studieren. Einerseits hat er mit der Pendlerei (5 Stunden Zug pro Tag) nicht gut angefangen, andererseits gefällt ihm auch das Fach nicht mehr. In unserer Welt der tausend Möglichkeiten hat er sich etwas zu früh festgelegt. Die Informationsbeschaffung ist relativ schwierig, einen wirklichen Einblick in den Studien- und Arbeitsalltag erhält man erst mit der Zeit.

Ich danke Euch nochmals für die vielen Geschenke und bin froh, dass ich auch meinerseits Zeit genug zum Basteln hatte. Nach den Festtagen haben Pä und ich ein paar Tage Ferien in Kriesbaumen gemacht. Kein Fernsehen und Computer, dafür viel Zeit zum Lesen und Spazierengehen! Für Silvester haben wir einige Freunde eingeladen, mit Raclette und Tischbomben sind wir gut hinübergerutscht.

Schon sind wir in der zweitletzten Woche. Ich habe inzwischen verschiedene der Tests zurückerhalten, bin nicht so schlecht drin wie zuerst befürchtet. Ich sehne mich mit aller Kraft nach den Ferien, aber es geht ja nicht mehr lange. Insbesondere wenn man beachtet, dass die Zeit seit meinem Studienanfang wahnsinnig schnell vorbei ging. Nächste Woche habe ich noch vier Tests, weshalb ich weiterhin auf vollen Touren lernen muss. Aber danach kommen ja die Ferien, um mich zu erholen und mit Euren Weihnachtsgeschenkli zu befassen! :-)

Die Beanspruchung für das Studium ist enorm, deshalb habe ich auch seit einiger Zeit keinen neuen Bericht geschrieben. Die meisten Proben haben wir noch nicht zurückerhalten. Aber im Algèbre Linéaire hatte ich eine 4... Dabei hinterliess die Probe ein gutes Gefühl! Tja, das Niveau ist brutal gestiegen. Zum Glück zählt die Probe nur für einen Bonus. Wenn ich im Sommer eine 2 schreibe, habe ich so immerhin eine 2,5. Aber im Algèbre bin ich eigentlich à jour und verstehe bis jetzt alles, da werde ich diesen Bonus wohl nicht ausnützen.

Die erste Hälfte des Semesters ist schon vorbei. Am Dienstag hatten wir die ersten Prüfungen. Wir müssen zwei Wochenlektionen mit sciences humaines et sociales verbringen, um nicht völlig in den Naturwissenschaften abzutauchen. Im ersten Jahr können wir vier Angebote aus 20 auswählen, die dann je ein Quartal dauern. Danach werden wir uns für eines entscheiden müssen. Pä und ich haben im ersten Quartal an der theoretischen Philosophie geschnuppert. Wir haben uns mit den Fragen der Geistesphilosophie beschäftigt und letzte Woche eine Prüfung darüber geschrieben.

Am Dienstag haben Pä und ich den Ciné-Club der EPFL besucht. Jede Woche wird ein anderer Film gezeigt, der Anlass findet in einem der grössten Auditorien statt. Letzte Woche lief Babel von Alejandro González Iñárritu, ein verrückter Film, der in Marokko, Mexiko, Japan und Amerika spielt. 5 Geschichten werden über eine kurze Zeitdauer verfolgt, am Schluss sieht man den Zusammenhang. Allerdings sind die Verbindungen sehr schwach, die Hauptgeschichte käme auch ohne zwei ihrer Teile aus. So erscheint die Geschichte eher als Vorwand, um ganz verschiedene Kulturen zu beobachten.

Die Harmonisierung der Semesterdaten... Ein Schlagwort, das im Moment in vielen Artikeln zur Hochschulwelt erwähnt wird. Die meisten Studiengänge wurden inzwischen auf Bologna umgestellt, das europäische Studienmodell: Aufteilung in Bachelor und Master; für jede Vorlesung gibts Kreditpunkte, die man nun auch im Ausland sammeln kann. Damit die Studiengänge noch besser mit den europäischen Ländern kompatibel sind, beschloss die Rektorenkonferenz der schweizerischen Universitäten (CRUS), auch die Semesterdaten dem europäischen Trend anzupassen.

Langsam gewöhne ich mich an das Tempo in den Vorlesungen und finde mich mit der Tatsache ab, dass man nicht alle Übungen machen kann. Nun sind auch die Definitionen und Beweise etwas vorbei und wir beginnen, mit ihnen etwas auszurechnen. Ich bin halt Physikerin und nicht Mathematikerin. Die Mathematik macht mir viel Freude, aber die Anwendung ist schon schöner. Dazu kann ich das Ziel der Physik anführen: Die Physik will die Phänomene der Welt beschreiben, ihre Sprache ist die Mathematik.

Die dritte Woche habe ich mit der Jam Session begonnen. Im Satellite (Bar der EPFL) konnten alle wagemutigen Musiker auf die Bühne und in dauernd wechselnder Formation spielen. Sehr beeindruckend, sie haben nicht einmal die Tonart abgemacht. Einer beginnt mit einem Motiv, wer will, kann einsteigen oder ein anderes vorspielen. So entwickelt sich immer wieder etwas anderes, das ging von Reggae über Rock bis zu jazzigen Stücken. Jeder kann solieren, dann hält sich der Rest der Crew zurück.

Mein Blog ist noch kaum drei Wochen alt und muss schon zügeln... Das hält flexibel! Auf dieser Website habe ich nun volle Kontrolle, was natürlich immer gut ist. Nun können alle nach Herzenslust Kommentare abgeben. Dazu links auf "create new account" oder hier klicken und Benutzername (bitte keine Phantasienamen; der Vorname reicht aus) und E-Mail-Adresse eingeben. Im E-Mail, das daraufhin ankommen sollte, den "one-time log in link" benutzen und dann ein eigenes Passwort wählen.

Das Tempo in den Vorlesungen hat schon bedeutend angezogen. Es macht aber auch viel Freude, Wissen in so konzentrierter Form präsentiert zu bekommen. Die Übungsserien zu jeder Vorlesung dienen jeweils als Test, ob man auch wirklich begriffen hat, um was es ging. Habe es noch nicht geschafft, einen Vorsprung herauszuarbeiten. Das Ziel ist aber schon, den Stoff für jede Vorlesung vorher durchzuschauen und die Übungen soweit möglich selbst gelöst zu haben, damit man von den Übungsstunden optimal profitieren kann.

Ich habe meine erste Woche an der EPFL gut überstanden und werde von nun an meine Erfahrungen in dieses Blog (virtuelles Tagebuch) schreiben. Mein Blog ist öffentlich, die ganze Welt kann es also lesen.

Letzten Sonntag bin ich nach Lausanne gezügelt. Briefe und Päckchen freuen mich natürlich immer, deshalb hier meine Adresse: