Langsam gewöhne ich mich an das Tempo in den Vorlesungen und finde mich mit der Tatsache ab, dass man nicht alle Übungen machen kann. Nun sind auch die Definitionen und Beweise etwas vorbei und wir beginnen, mit ihnen etwas auszurechnen. Ich bin halt Physikerin und nicht Mathematikerin. Die Mathematik macht mir viel Freude, aber die Anwendung ist schon schöner. Dazu kann ich das Ziel der Physik anführen: Die Physik will die Phänomene der Welt beschreiben, ihre Sprache ist die Mathematik.
Ich bin fleissig am Autofahren, die Führerprüfung ist in Reichweite. So haben Mama und ich letztes Wochenende Gotte Trudi besucht. Sie ist schon nicht mehr ganz klar im Kopf, konnte weder Mama noch mich richtig zuordnen. So waren wir halt immer wieder verschiedene Personen. Sie hat sich diese Woche den Oberschenkelhals gebrochen und ist nun im Spital.
Noémi und Paul-Samuel Maurice, meine Coucousins aus Frankreich, studieren jetzt auch in Lausanne. Lustigerweise singe ich mit Noémi im Chor. Sie hat mich am Dienstag in ihre WG zu einer Party eingeladen; eine super Gelegenheit, um neue Leute kennen zu lernen. Ich habe mich allerdings vor Mitternacht wieder verabschiedet (was unüblich früh ist), wie oft an solchen Anlässen floss für meinen Geschmack zu viel Alkohol.
Am Samstag Nachmittag fand der erste Chornachmittag statt. Wir mussten alle im Konzerttenu erscheinen, ein Fotograf lichtete uns während der Probe und als Gruppe ab. Diese Fotos werden dann zu einer Broschüre zusammengestellt, mit der wir Sponsoren suchen. Unsere Bilder werden auch im Internet zu sehen sein, ich informiere euch, sobald dies der Fall ist.
Für eine Serie von Bildern hat uns der Fotograf gleichmässig und nach Stimmen durchmischt im Raum verteilt. Es war eine wunderbare Erfahrung, so zu singen! Der Ton kommt von überall, alle Stimmen sind gleich hörbar. Erst so entfaltet sich das Stück vor einem. Andererseits muss auch jeder für sich singen, man kann sich nicht mehr auf den Nachbarn verlassen. Es war eine viel intensivere Erfahrung, als wenn man nach Stimmen getrennt singt. Ich bin gespannt auf die Bilder: falls es dem Fotografen gelungen ist, unsere Emotionen einzufangen, werden sie eine ungeheure Ausstrahlung haben!
Den Sonntag habe ich an der Sonne auf meinem Balkon mit Seeblick verbracht. Daran habe ich mich sofort gewöhnt, möchte den See nicht mehr missen! Leider habe ich eine deftige Erkältung eingefangen, die aber wohl noch vom In-der-Pause-draussen-Herumstehen am Chornachmittag stammt.
panta rhei
Das vom Alkohol verdrängte Mineralwasser, die verschnupfte Nase träufeln, das Math zerfliesst - und zum Schluss wogt noch der Gesang. Tochter, du führst ein flottes, flüssiges Leben.
Submitted by Suzanne
on Mon, 2007-10-15 - 22:32
Woche 4
Eigentlich klar, dass Mathematik auch eine Sprache ist; daran habe ich nur noch nie gedacht; freue mich schon auf das Chor-Föteli und dann natürlich aufs Konzert; Elisa
Submitted by Elisa
on Thu, 2007-10-18 - 21:37