Semesterende

Der letzte Monat war ziemlich hektisch. Anfangs Mai haben wir unser Chorkonzert gehabt, es war ein voller Erfolg. Ich danke nochmals allen, die gekommen sind. Es ist ein wunderbares Erlebnis, als Teil eines Ganzen auf der Bühne zu stehen und zwei so imposante Werke aufzuführen. Die Messe in Es-Dur von Schubert ging zwar ein wenig unter neben der Dynamik und der Kraft von Mendelssohns erster Walpurgisnacht, ich hoffe aber, dass doch beide Stücke Gefallen fanden.

Ich hatte also die ganze Woche lang Proben und Konzerte, daneben noch drei Tests... Es war ziemlich happig. Wir haben inzwischen schon wieder mit den Proben begonnen, um uns ein bisschen mit dem Programm fürs nächste Jahr bekannt zu machen: Carmina Burana von Carl Orff, in einem Arrangement für 2 Pianos und Perkussion. Ein wunderbares Stück, das einen sofort packt und das man sofort singen kann. Wir werden aber viel zu feilen haben!

Danach habe ich viel Zeit in das Informatikprojekt investiert, das mir Riesenspass gemacht hat. Wir haben in Zweiergruppen ein Semesterprojekt gemacht: eine graphische Simulation von Pendeln, Federn und ähnlichen physikalischen Objekten. Es war sehr spannend, hat aber auch viel Zeit gebraucht. Letztes Wochenende haben wir es abgegeben, es wird mir fehlen. *sniff*

A propos Informatik. Ich habe beschlossen, dass ich nicht in der Physik bleiben will, sondern auf Informatik wechsle. Ich muss leider das erste Jahr noch einmal machen, kann aber wahrscheinlich einzelne Vorlesungen anrechnen lassen. Es war ein geniales Jahr, ich habe viele coole Leute kennengelernt und viele neue Sachen gelernt. So werde ich nächstes Jahr sicher mit guten Noten abschliessen können. Ich bleibe an der EPFL, sie hat auch in der Informatik einen guten Ruf und ich fühle mich hier sehr wohl. Allerdings werde ich ab nächstem Semester in einem Studio in einem Studentenheim wohnen.

Ein Hauptgrund für den Studienwechsel ist, dass ich in der Informatik die Theorie direkt anwenden kann, währenddem die Physik lange trocken bleibt. Das Studium an sich interessiert mich sehr, aber ich kenne inzwischen auch einige Leute, die wirklich als Physiker, d. h. in der Forschung, arbeiten. Offenbar ist es sehr hart, eine Stelle zu finden, und man muss laufend publizieren, um bei den Leuten zu bleiben. Ich kann gut während dem Studium "chrampfe", aber ein ganzes Leben unter Stress kann ich mir nicht vorstellen. Ich möchte irgendwann Kinder haben, eine Auszeit oder Teilzeitarbeit ist aber schwer möglich in der Physik. Es gibt natürlich sehr viele Physiker, die später in der Lehre oder in Banken (wegen der guten Mathematikkenntnisse) arbeiten. Beides reizt mich nicht sonderlich, hat es doch eigentlich nichts mehr mit der Physik zu tun, die man in diesen fünf Jahren erarbeitet hat. Und wenn ich dann doch in der Informatik lande, ist es auf jeden Fall besser, sie richtig zu studieren und dann auf dem Arbeitsmarkt, der im Moment sehr rosig aussieht, gut platziert zu sein.

So, heute hatte ich meine letzte Prüfung, in Musique et Histoire culturelle, meinem vierten SHS-Kurs. Die Vorlesungen waren super, wir haben 6 Stücke&Komponisten angeschaut, die die Musik verändert haben. Für den Rest des Studiums muss ich einen meiner 4 Kurse auswählen, ich schwanke noch zwischen Méditerranée: mythes et grands textes fondateurs und eben Musique et Histoire culturelle. Im zweiten Jahr steht eine selbstständige Arbeit auf dem Programm. Vielleicht mache ich diese aber schon in diesem Jahr, was theoretisch möglich ist.

Ich habe nur noch diese Woche Vorlesungen, dann kommen zwei Wochen Vorbereitungszeit und die Prüfungen. Für mich zählt nur eine Prüfung, in der Physik II. Die anderen mache ich auch, obwohl ich sie nicht anrechnen kann/will. So habe ich die Situation schon mal gehabt.

2 responses to “Semesterende”

  1. Mir wird ganz schwindlig

    von der Lektüre Deines Eintrags, der kein Eintrg ist, sondern ein mehr als abendfüllendes Programm. 1. Konzert: es war nicht sos, dass Schuber unterging - im Gegenteil; armer Mendelssohn; der Qualitätsunterschied der beiden Werke trat m.E. brutal zu Tage. Carmina Burana: schön, ich freue mich schon; das ist wirklich etwas für Euch Junge. 2. Informatik: kein *sniff*, da Du dies ja zum Beruf machen willst. Deine Argumente hauen natürlich; wo ich Dir vehement widersprechen muss, ist das "chrampfe"; ob Physik oder Informatik oder was auch immer, lebenslänglich gestresst sind wir jedenfalls; Du willst das nicht? und sagst im gleichen Atemzug , du wollest Kinder? d.h. doch, dass Dir Stress nicht genügt, sondern, dass Du Megastress suchst. Ich hoffe, dass all Deine bisherigen Prüfungen rund liefen und auch die kommenden gut über die Bühne gehen. 3. Kultur: Ich bin's zufrieden, dass Ihr auch kulturell etwas machen müsst; einseitige Fachidioten gibt's genug. Toi, toi, toi. Elisa

    Submitted by Elisa

  2. Familienleben

    hihi, ich hoffe natürlich schon darauf, meine Kiddies so gut erziehen zu können, dass sie nicht jahrelangen Stress verursachen! Werde mich bei Mama und Papi erkundigen...

    Submitted by Vera's Old Posts