Die Lenovo-Odyssee - die haarsträubende Geschichte, wie es mir mit meinem Laptop bisher ergangen ist

An der EPFL gibt es eine Organisation namens Poseidon, die gute Preise für uns aushandelt und die über sie bestellten Laptops auch supportet. Für die Rabatte auf Lenovo-Geräte hat sie eine Partnerschaft mit rabais-étudiants.ch, Firma Satom IT&Learning Solutions. So habe ich am 26. August 2007 ein T61p der Firma Lenovo (ehemals IBM) bei Satom bestellt. Innerhalb einer Woche erhielten sie die Zahlung (Vorauszahlung!) und ich wurde benachrichtigt, das Laptop sei nun im Zustand "bestellt". Mein Freund hat genau das gleiche Modell zur gleichen Zeit bestellt.

Auf der Webseite von Poseidon gaben sie eine Lieferfrist von etwa 20 Tagen an. Als nach einem Monat immer noch nichts geschah, erkundigten wir uns mal per Mail über den Verbleib unserer Laptops. Der Liefertermin sei in 14 Tagen. Als da wieder nichts kam, hiess es, die Bestellung hätte eine unerwartete Verzögerung erlitten, wir müssten uns noch mal ein paar Tage gedulden. Schlussendlich habe ich ein offenes Mail an Poseidon und Satom geschrieben, ob sie eigentlich wüssten, was da gespielt werde? So erhielt ich dann zumindest die Information, wieso nichts geschieht: Offenbar hatten viele grosse Laptop-Hersteller in jüngster Zeit Mühe mit der Herstellung der Bildschirme, so auch Lenovo. Aber das hat Satom mir nicht gesagt... Schon komisch, was die unter Kundenbetreuung verstehen.
So wurde ich langsam lästig und erhielt am 13. November ein Paket. Mama hat es mir auf Lausanne gebracht, wahnsinnig lieb! Aber beim Aufstarten kam der grosse Schock: es hatte Windows Vista installiert! Gekauft habe ich: Windows XP installiert plus eine Lizenz für Windows Vista. Das neueste Microsoft-Kind wird wieder längere Zeit brauchen, bis es ohne Fehler und mehr oder weniger sicher läuft. Ausserdem braucht es viel zu viel Speicherplatz und Rechenkapazität, um ein bisschen besser auszusehen. Wer mich kennt, weiss, dass ich für Design auf Kosten der Funktionalität oder des Preises nicht viel übrig habe. Gegen Vista spricht auch, dass Poseidon keinen Support macht. Deshalb haben sie ja mit Lenovo vereinbart, dass wir XP installiert haben.
Im Paket war nicht einmal eine Installations-CD, geschweige denn eine Lizenznummer für Windows XP. Bei Lenovo sei das immer so, am ersten Tag müsse man einen vollständigen Back-Up des Laptops machen, den man im Falle eines späteren Problems wieder laden könne. Was aber nirgendwo steht... Jedenfalls schickte mir Satom die CDs für Windows XP zu und entschuldigte sich vielmals für den Fehler bei Lenovo. So hatte ich die Wahl, das Ganze neu aufzusetzen oder mit meinem Freund einen Tausch zu machen. Ich habe mich fürs Zweite entschieden: wir haben Laptops getauscht, natürlich vollständig (wenn meins nicht mehr geht ists mein Problem etc.) Er wollte gerne Windows Vista ausprobieren und ich wartete lieber noch ein paar Tage (nach damaligen Informationen), als Stunden ins Installieren zu investieren.
Schlussendlich gings noch einmal 3 Wochen, bis “meines” kam. Doch, o Schreck, es liess sich nicht einmal aufstarten. Ein Problem mit der Stromversorgung. Also ab in die Reparatur. Bald kam die Nachricht, es seien mehrere solcher Laptops in der Reparatur, deshalb sei das Ersatzteil vergriffen. Dann war schon wieder Weihnachten und über die Festtage lief sowieso nichts. Schlussendlich konnte ich es am 7. Januar in Lausanne abholen. Wow, sogar mit XP!

So habe ich also sagenhafte 4 ½ Monate gewartet! Ich wage mir gar nicht vorzustellen, wie mein Geld bei ihnen gearbeitet hat und welches Laptop ich jetzt für den gleichen Preis erhalten würde... Gelernt habe ich aus der ganzen Sache, dass man sich sofort und immer wieder und penetrant erkundigen soll, sobald etwas nicht funktioniert – richtig lästig sein. Andererseits habe ich mich auch mit dem Thema Nachfrist auseinandergesetzt. In diesem Fall stand das nicht zur Verfügung, da ich genau das Laptop wollte (da inkl. Support Poseidon). Aber für solche Situationen mit unendlich scheinender Wartefrist ist es eine gute Idee, früh schon eine Nachfrist anzusetzen und allenfalls halt ein anderes Produkt zu kaufen.

5 responses to “Die Lenovo-Odyssee - die haarsträubende Geschichte, wie es mir mit meinem Laptop bisher ergangen ist”

  1. Laptop

    Moralität der Geschichte: Misstraue "guten" Preisen, Sonderangeboten, Aktionen, Ausverkäufen und anderen "Schnäppchen", auf welchem Gebiet auch immer. Einen rechten Preis bezahlen und die entsprechende Gegenleistung einfordern ist nach wie vor nicht das Dümmste. Elisa

    Submitted by Elisa

  2. Re:

    Ich bin völlig Deiner Meinung. Papi (der mir das Laptop zur Matur geschenkt hat) und ich haben die beste Marke und das teuerste Laptop ausgesucht... Und trotzdem ists so gelaufen. Tja! Du bist offenbar aus den Ferien zurück? Wars schön?

    Submitted by Vera's Old Posts

  3. Mali

    Sehr interessant , eindrücklich, verstörend und extrem staubig. Seit einer Woche säubere ich meine Person und meine Siebensachen und komme langsam über den Berg. Am Mittwoch geht's nach London zu den alljährlichen Theatertagen. Elisa

    Submitted by Elisa

  4. Und das Tüpfchen auf dem i...

    Am 9. Januar wurde angekündigt, dass der Preis um Fr. 280.– gesenkt wird!

    Euch Studenten wird schon Einiges zugemutet. Hoffen wir, dass er sich jetzt wenigstens bewährt.

    Submitted by Hans

  5. Re: Und das Tüpfchen auf dem i...

    Das ist schon eine Schweinerei. Aber es erging wohl allen, die ein solches Laptop bestellt haben, gleich. Bis jetzt läuft er super, merci!

    Submitted by Vera's Old Posts