zweite Woche

Das Tempo in den Vorlesungen hat schon bedeutend angezogen. Es macht aber auch viel Freude, Wissen in so konzentrierter Form präsentiert zu bekommen. Die Übungsserien zu jeder Vorlesung dienen jeweils als Test, ob man auch wirklich begriffen hat, um was es ging. Habe es noch nicht geschafft, einen Vorsprung herauszuarbeiten. Das Ziel ist aber schon, den Stoff für jede Vorlesung vorher durchzuschauen und die Übungen soweit möglich selbst gelöst zu haben, damit man von den Übungsstunden optimal profitieren kann.

Meine Lieblingsvorlesung bis jetzt ist die Physik. Wir machen alle die legendären Experimente wie zum Beispiel Feder und Münze im luftleeren Rohr fallen lassen - sie kommen tatsächlich zum gleichen Zeitpunkt unten an! :-) Vom Stoff her ist bis jetzt alles Wiederholung, es geht einfach im Eilzugtempo.

Die schlimmste Vorlesung ist eindeutig die allgemeine Chemie. Der Professor liest einfach sein Powerpoint vor. Das reicht aber bei weitem nicht, um zu verstehen, was er uns lehren möchte. So oder so muss man also einen dicken Schunken durcharbeiten. Auch die Experimente erklärt er nicht genügend gut. Wer trotzdem Lust auf das Powerpoint hat, kann es herunterladen. Werde diese Vorlesung wohl im Selbststudium erarbeiten. Auch die Übungen sind in einem Buch gesammelt. Falls ich sie selbst lösen kann, werde ich auch die Übungsstunde nicht benötigen. So beginnt mein Wochenende schon am Freitag Mittag!

Ich habe schon verschiedene Freunde gefunden. Am Dienstag abend hat mich einer eingeladen, weil er sich an sein Austauschjahr erinnert hat und damit auch an die Schwierigkeit, Kontakte zu knüpfen. Sehr nett! Das gemeinsame Mittagessen hilft auch dabei, neue Bekanntschaften zu pflegen. So kennt man sich langsam untereinander in der Physik, wenn auch die grosse Masse erst vom Sehen. Ich fühle mich sehr wohl in diesem studentischen Umfeld, es fällt mir nicht schwer, neue Kontakte zu knüpfen.

Es gibt eine Vielzahl von Organisationen an der EPFL. Werde diese Woche einer Jam Session im Satellite, der Bar der EPFL, zuhören und wahrscheinlich einen Film im Ciné Club sehen gehen. Die EPFL organisiert mit der UNIL zusammen ein riesiges Sportprogramm. Das reicht von Alpinisme bis Yoga; dabei ist alles, was man sich wünschen kann. Werde da sicher auch heftig profitieren, im Moment muss ich mich aber zuerst einmal um meine Vorlesungen kümmern.

One response to “zweite Woche”

  1. mit grossen Augen

    Das Wissen ist ein riesiger Kontinent und wie Marco Polo machst du jetzt deinen zweiten, dritten, n-ten Schritt um ihn zu durchqueren. Wirst noch Schlitzaugen kriegen von durchstudierten Nächten. Oder so.

    Submitted by Suzanne